Das unveganste Gericht der Welt

DISCLAIMER : Dieser Artikel entstand aus einer Laune heraus in der ich meiner Frustration über Fleischesser und der Frage, wie widerlich Fleischgerichte und ihre Zubereitung noch werden müssen, damit sie erkennen, wie sehr sie Zombies und Kannibalen ähneln Luft verschaffen wollte. Das heißt der folgende Text ist nichts für schwache Nerven. Oder für Fleischesser die sich schnell angegriffen fühlen. Oder für Fleischesser die meinen dass sie eh nur Biofleisch essen. Oder Flexitarier. Die sollten das vielleicht auch nicht lesen.

Pünktlich zum Mittagessen :

Das unveganste Gericht der Welt

Die Kriterien sind einfach : Klarerweise sollte es so wenige nicht-tierliche Produkte beinhalten wie nur möglich, am besten gar keine. Und je mehr Tierleid desto besser. Jetzt ist Pragmatismus gefragt, Leute.

Wir machen das so. Es gibt vier Plätze. Platz vier bis zwei habe ich im Internet aufgestöbert. Der erste Platz ist selbst ausgedacht weil die ersten drei mir noch nicht brutal genug erscheinen.

Platz #4 : Haggis

Man nehme den Magen eines Schafes, fülle es mit dem Herz, der Leber, der Lunge und dem Nierenfett des Tieres und füge Zwiebeln und Hafermehl hinzu. Die letzten Zutaten kann man aber auch gerne weglassen, ist sonst nicht mehr ganz so low-carb, für diejenigen die auf ihre Linie achten oder darauf möglichst schnell und qualvoll an Ateriosklerose oder einem Herzversagen aus dem Leben zu scheiden. Nicht vergessen mit ordentlich Pfeffer zu würzen. Das regt die Verdauung an und es dauert statt einer Woche nur noch sechs Tage bis das Aas den Darm wieder verlassen hat.

Ethikfaktor : Naja. Immerhin wird das Schaf gut “verwertet”.

Jetzt noch ein niedliches Bild von einem Haggis. Ist der nicht putzig ? Bekommt man glatt Lust drauf.

unvegan_haggis

[1]

Platz #3 : Turducken – oder besser – Turduckenen-duckenen

Entweder man füllt einen Truthahn (natürlich in totem, ausgenommenen Zustand) mit einer Ente die wiederum mit einem jungen Huhn gefüllt wird und tut in das Huhn noch irgendeine Füllung, am besten Faschiertes, hinein und versucht einen geeigneten Ofen für das Ungetüm zu finden. Vielleicht den Brennofen eines Stahlwerkes. Wer wagemutig genug ist, das Spielchen weiterzutreiben kann auch Turduckenen-duckenen machen. Dazu kommen zwei Enten in einen ganz besonders großen Puter hinein, die mit je zwei Hennen gefüllt sind die mit je acht Wachteleiern gefüllt sind. Mahlzeit !

Ethikfaktor : Für die erste Version sterben drei und mindestens acht oder mehr Tiere in der zweiten. Wie beim Haggis werden sie perverserweise mit anderen toten Lebewesen gefüllt. Stoff für einen Horrorfilm. Wir füllen eine 400kg Person mit einer 200kg schweren Person, die mit einem normalgewichtigen Menschen, etwa 1,60 groß gefüllt ist, der dafür mit einem Kind, etwa 12 Jahre alt gefüllt wird, das mit einem oder zwei Säuglingen gefüllt ist, je nachdem wie viele reinpassen. Gefällt euch das ?

unvegan_truthahn

[2]

Platz #2 : Sannakji

Ein rohes Gericht. Sehr roh. Ein kleiner lebendiger Tintenfisch, nakji genannt wird in Stücke geschnitten, als Ganzer würde er schließlich vom Tisch fliehen. Mit Sesam und Sesamöl marinieren und genießen. Das Tolle daran ist, dass sich die Octopus-Stücke noch einige Zeit weiter am Teller winden. Aber Vorsicht. Diese hinterhältigen Viecher wollen manchmal einfach nicht gegessen werden. Kann ich mir gar nicht vorstellen. In manchen klammern sich die Arme im Mund oder Hals fest. Daran sind schon einige Leute erstickt. Also gut kauen.

EthikfaktorMan möchte hier vielleicht argumentieren, dass Mollusken keinen Schmerz empfinden können. Dies ist jedoch nicht ganz bestätigt [3]. Woher will man außerdem wissen, wie ein Tintenfisch dabei empfindet, zerschnitten zu werden. Also im Vergleich dazu erscheint es mir fast okay ein Tier mit einem Bolzen in den Kopf schnell und schmerzlos umzubringen. Nicht.

unvegan_fredl

[4]

Platz #1 : 

Kalbsfrikasee an Lebercreme mit einem Hauch Katze

Zutaten für 10-15 Personen :

  • Ein ganzes Schwein, möglichst lebendig
  • Eine große Wanne
  • Ein scharfes Messer
  • Einen an der Waffel
  • 5kg frisches Gratis-Kalbsfleisch
  • 1kg feinste Stopf-Gänseleberpastete
  • eine Hauskatze, am besten die vom Nachbarn, die Minka ist uns schon so ans Herz gewachsen

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[5]

Als erstes setzen wir uns auf das Tier, stellen eine Wanne unter den Kopfbereich und schlitzen dessen Kehle mit einem möglichst scharfen Küchenmesser auf, wir wollen ja nicht, dass das arme Schweinchen leidet. Nachdem alles Blut aus dem Körper ist, schöpfen wir dieses ab und stellen es in den Kühlschrank. Das restliche Schwein kann nun entsorgt werden, wir brauchen hier nur das Blut.

Vorzugsweise haben wir uns bereits am Abend davor auf einen Bauernhof geschlichen und die Flanken einiger Kälber bei lebendigen Leibe abgeschniten. Das Gewicht des Fleisches muss hier auf etwa fünf Kilogramm ohne Haut kommen. Sollte es notwendig erschienen und für das unbemerkte Verlassen des Hofes förderlich sein, die Besitzer dessen ermorden, aus diesem Grund ein abgelegenes Gut auswählen, die Schreie der dort hausenden Lebewesen könnten sonst zu viel Aufsehen erregen.

unvegan_zeitung

[6]

Das Kalbfleisch nun häuten, in mundgerechte Stücke schneiden und mit Suppenwürze verfeinert im Schweineblut einkochen lassen.Während des Kochens auf Enten-, Fasan- oder Fuchsjagd gehen, je nachdem was gerade in Saison ist. Die erlegten Tiere einfach an Ort und Stelle liegen lassen oder Betrunkene damit bewerfen.

Aus der Leberpastete mit etwas Wasser, Salz, Pfeffer und Majoran eine feine Creme als Beilage zaubern. In der toten Katze servieren und immer wieder nachfüllen oder eine zweite erdrosseln. Aber ja nicht die Minka. Die essen wir erst wenn sie von selbt abkratzt.

Als Tischdeko empfehlen sich kleine Pelzdeckchen und Kerzenhalter aus Schafswolle. Auch Servietten aus Seide und mit Gänsedaunen gefüllte Sitzkissen sind ein Muss. Diejenigen, die es sich leisten können warten mit Elfbenbeinbesteck auf.

Ethikfaktor :

Es sterben zwischen 17 und 20+ Tiere (kommt darauf an wie viele man bei der Jagd erwischt) und viele davon leiden. Hervorragend. Für die Tischdeko kommen nochmal ca. 50, plus die entsprechende Anzahl an Seidenraupen. Nailed it.

Wer noch mehr grausliches Zeug will, der schaut einfach ein paar Videos von Epic Meal Time.

Jetzt erinnere ich mich auch wieder an den Tag als ich zum ersten Mal in Erwägung zog kein Fleisch mehr zu essen : Es gab Spanferkel auf einer Pfadfinderfeier zu der mich mein damaliger Freund eingeladen hatte. Zwei davon. Man hatte die beiden Tiere auf einem großen Blech voller Semmelknödel-Füllung ausgebreitet. An dem Abend hatte ich Krautsalat. Und einen mulmigen Bauch.

Quellen :

[1] http://www.identitybydesign.co.nz

[2],[4] http://pixabay.com/

[3] Siehe z.B. G. Fiorito – Is there „pain“ in invertebrates?

[5] http://www.stubnerbauer.at/

[6] http://www.fodey.com/generators/newspaper/snippet.asp

Sonstiges : http://www.wikipedia.org

2 thoughts on “Das unveganste Gericht der Welt

  1. Bitte löschen sie den Newsletter für meine  e-Mail-Adresse. Vielen Dank und Grüße aus Niederbayern von

    Beatrica Dietrich

    • Hallo Beatrica,

      leider musst du das selbst machen, mir sind da die Hände gebunden. Wenn du bei meinem nächsten Posting ein Mail erhältst gibt es dort einen “Unsubscribe”-Link oder so etwas wie “Abonnement kündigen”.

      Katharina

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