Feuchtgebiete

Weil ich mir Frau Roches Geschreibsel nicht antun wollte, spielte es mir in die Hände, dass “Feuchtgebiete” verfilmt wurde. Damals, als der Hype um das Skandalbuch ausbrach, verschaffte ich mir mit ein paar Tonspuren des dazugehörigen Audiobooks Einblick in Helens scheußliche Welt voller Fäkalien und Körperflüssigkeiten. So ekelhaft war das Ganze dann auch wieder nicht.

Dann habe ich mir den Film also zusammen mit K**** und Captain Beefcake angesehen. Worüber ich mich im Endeffekt am meisten amüsieren konnte, waren seine Reaktionen auf blutende Analfissuren, vollgeschissene Krankenhausbetten, das Entfernen selbst gemachter Tampons mit Grillzangen und mit dem Ejakulat von vier Männern versehene Pizzen. Feuchtgebiete richtet sich meiner Ansicht nach an genau zwei Typen Mensch : pubertierende Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die sich bei den ekelhaften Darstellungen wegkichern und die eingebaute Love-Story romantisch finden und 30+ Frauen, die ihre fragwürdige Verwegenheit inszenieren wollen und die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen auf sich ziehen möchten, wenn sie davon erzählen, was sie nicht für einen unzüchtigen Film gesehen haben.

Jemand wie ich kann der Buchverfilmung somit wenig abgewinnen. Es geht nur darum, zu zeigen, wie abartig Helen sich verhält und hat man Charlotte Roches Werk nicht intus, erschließt sich einem kaum wie all die Zwangsneurosen der Protagonistin überhaupt zustande kamen.

“Feuchtgebiete” kann ich mit einem Wort zusammenfassen :

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